Warum bin ich hier? Und andere Grübeleien 😉

Kaum ist es draußen so schnell dunkel, fange ich an zu philosophieren 😉 … Habt viel Freude beim Lesen!

Warum bin ICH hier?
Als kleines Kind habe ich mich das nie gefragt und war entweder komplett gedankenverloren in meiner Phantasiewelt versunken oder ich habe mich völlig auf das konzentriert, was ich gerade gemacht habe. Und wenn es nur so alberne Dinge waren, wie meinem Opa Löcher in den Bauch zu fragen, warum er denn bloß mitten am Tag auf seinem Divan schläft und dazu noch laut schnarcht. Da war alles noch leicht und so viel Freude bereits beim Aufstehen da.
Und versteht mich nicht falsch, ich hatte nicht immer was zu lachen, da meine Familienverhältnisse manchmal ziemlich chaotisch waren. Und doch wurde ich behütet und geliebt und im Grunde zählt ja nur das oder? Traumatas und Dramen erleben wir doch fast alle und irgendwie gehört das scheinbar auch zum Leben dazu. Aber warum nur, frage ich mich immer wieder. Vielleicht weil sonst weniger Wachstum möglich ist. In wirklich heftigen Krisen, wo wir uns im berühmten schwarzen Loch wiederfinden und im Augenblick auch keinen Ausweg sehen, werden enorme Kräfte und Energien in uns freigesetzt. Ich kann davon ein Lied singen. Da ist für mich jedes Mal die Welt zusammengebrochen und ich dachte „Das war’s jetzt!“. Und doch gab es immer wieder ein kleines Licht am Horizont, das Hoffnung versprach. Ich spürte ganz tief in mir, dass es einen Ausweg gibt. Irgendwo im Verborgenen war großes Vertrauen, dass alles irgendwann wieder gut werden würde. Ich habe keine Ahnung, woher dieser kleine Lichtblick kam. Und glaubt mir, ich habe – gefühlt – ganze Bäche voll geweint und alles in Frage gestellt, auch warum ich hier bin. Aber wenn du dann ein eigenes Kind hast, musst du stark sein und was soll dein Kind dann auch von dir lernen, wenn du andauernd im Tal der Tränen versumperst. Das heißt jetzt auch nicht, dass ich meinem Kind etwas vorgaukle, was nicht ist. Ich finde es wichtig, dass Kinder nicht vor allem „verschont“ werden und es auch gut ist, wenn auch mal ein Elternteil weinen darf ohne schlechtes Gewissen. Schließlich ist das Leben ja auch eher wie eine Achterbahnfahrt, einmal geht es bergauf und einmal wieder bergab. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, wenn es immer stagnieren und gleichbleibend gut sein würde, wäre ich dann bereit, etwas zu ändern, mich zu ändern, etwas Neues zu erlernen oder zu probieren, Innenschau zu betreiben? Nein, wohl eher nicht … Also ist wohl alles gut, so wie es ist und auch die schlimmsten Phasen unseres Daseins gehören dazu.

Ich habe momentan keinen Partner und bin trotzdem glücklich, wobei ich natürlich in einer gut funktionierenden und liebevollen Partnerschaft durchaus die Vorzüge zu schätzen weiß. Aber erzwingen kann man im Leben sowieso nichts, das funktioniert nicht auf Dauer. Alles braucht seine Zeit (ein echt abgedroschener Spruch und trotzdem immer wieder wahr …).

Und meine Berufung leben, davon kann ich momentan auch nichts merken. Manchmal frage ich mich sogar, was das sein soll. Ich genieße meine freie Zeit mit Menschen und Unternehmungen, die mir gut tun. Und ich versuche, jeden einzelnen Tag ein guter, freundlicher und liebevoller Mensch zu sein, quasi die beste Version von mir selbst. Aber reicht das?

Ja, für den Augenblick reicht das wohl.

Und der empfundene „Stillstand“ in meinem privaten Leben kann ja durchaus positiv ausgelegt werden. Vielleicht brauche ich jetzt einfach etwas Ruhe und Erholung. Ähnlich wie in der Natur, wo sich jetzt im Herbst alles zurückzieht und über den Winter dann wieder neue Kraft sammelt, damit im Frühjahr alles wieder in voller Blüte erstrahlen und erblühlen kann. Und wer weiß, vielleicht ergeben sich auch bei mir neue Projekte, neue Aufgaben, neue Bekanntschaften und auch ein neuer Partner. Alles ist möglich und nix ist fix, heißt es so schön. Tja, dann lass ich mich mal überraschen. 😉

Haltet die Ohren steif und passt gut auf euch auf! Bis bald 😉

P.S. Ich bin unendlich dankbar für meine wundervollen Freunde und meine einzigartige Familie, die mich immer wieder auffangen, egal wie tief ich falle, die mich stärken, die mit mir meine Freude teilen und wunderbare Wegbegleiter sind. Und für so vieles mehr bin ich aus tiefstem Herzen dankbar. Danke auch für DICH!